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Zitat des Tages:
mit nur 15 Minuten täglich dranbleiben
aus der Predigtreihe Beten am 5. Fastensonntag:
Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
Nachdem wir in den vergangenen Wochen mehr über das Gebet im Allgemeinen und die verschiedenen Arten des Gebetes gehört haben, möchte ich heute zum Abschluss dieser Predigtreihe versuchen einige praktische Tipps für das Gebet, für die Pflege der Beziehung mit Gott zu geben:
Zuerst ist es wichtig die richtige Zeit zum Beten zu finden. Für manche Menschen ist der frühe Morgen, nach dem Aufstehen der ideale Zeitpunkt. Der Tag ist noch „unverbraucht“ und das erste was man am Tag macht, ist die Gedanken hin zu Gott zu lenken.
Für andere, und da muss ich mich jetzt dazurechnen, zählt am Morgen jede Minute, die man länger im Bett bleiben kann und es wäre wohl eher eine Qual als Nachtvogel in aller Herrgottsfrüh eine Gebetszeit einzulegen – konterproduktiv. Für mich und andere ist es wohl sinnvoller am Abend sich bewusst Zeit zu nehmen und mit Gott ins Gespräch zu kommen. Für eine Mutter und Hausfrau könnte dies vielleicht am Vormittag sein, wenn die Kinder in der Schule und im Kindergarten sind. So ist es zuerst einmal wichtig, dass jeder die für sich passende Zeit findet. Sich diese Zeit aber auch wirklich freihält und versucht regelmäßig und treu diese Zeit für das Gebet zu verwenden.
Wie lange soll so eine Gebetszeit sein? Wichtig ist dass man sich nicht überfordert. Klein anfangen. 15 Minuten zur immer selben Zeit. Aber diese 15 Minuten sollen dann ganz und gar Gott gehören. Da leg ich mein Handy beiseite, da werden der Fernseher und das Radio ausgeschaltet. 15 Minuten nur für Gott. Natürlich kann die Zeit des Gebets dann auch länger werden. Wenn ich mich mit meinem besten Freund gerade über ein wichtiges Thema unterhalte, steh ich auch nicht mitten im Gespräch auf und gehe weg weil gerade eine viertel Stunde vorbei ist. Das spürt man dann, wie gut es tut und wieviel Zeit man noch für die Beziehungspflege mit Gott verschenken möchte. Jedoch sollte die Gebetszeit nie kürzer als die vorgenommenen 15 Minuten sein!
Als nächstes ist es wichtig einen Ort zu finden, wo ich mich wohl fühle, wo ich wirklich ungestört mit Gott reden kann. Und diesen Ort richte ich mir so her, dass er ein Ort zum Wohlfühlen wird. Ich stelle mir z.B. eine Kerze hin, ein Kreuz, eine Statue oder ein Bild das mich besonders anspricht, Blumen, eine Bibel, vielleicht ein Zettel und ein Stift damit ich etwas notieren kann und sorge auch für ein gutes Raumklima. Nicht dass es zu heiß ist und ich mit dem Schlaf kämpfen muss und natürlich auch nicht zu kalt, dass mich friert. Und wenn man dann noch den Familienmitgliedern Bescheid gibt, dass man in der nächsten viertel- oder halben Stunde nicht gestört werden möchte steht einer guten Begegnung mit Gott eigentlich nichts mehr im Weg.
Sinnvoll ist es dann auch noch dass man sich selbst ein kleines Ritual zurecht legt. Zum Beispiel ganz bewusst zu Beginn ein Kreuzzeichen machen. Dann mit einem Gebet oder Lied beginnen das ich lieb gewonnen habe, oder das mir von Kindheit an schon vertraut ist. Wenn man dieses Ritual regelmäßig wiederholt stellt sich der Kopf schon darauf ein: Ah jetzt ist Gebet angesagt! Vielleicht kann man dann das Tagesevangelium betrachten, zwei, dreimal durchlesen. Und dann auch eine Zeit freihalten wo ich mit Gott einfach über jene Dinge spreche, die mich an diesem Tag bewegt haben, die ich ihm erzählen möchte, wo ich vielleicht einen Rat brauche oder wo ich ihn um etwas bitten möchte. Wichtig ist dann aber auch die Gebetszeit bewusst abzuschließen. Entweder mit einem Kreuzzeichen, dem Ehre sei dem Vater oder einer anderen Geste.
Das waren einige Tipps wie Gebet vor allem zu Hause aussehen kann: die richtige Zeit, die richtige Länge, der richtige Ort und der richtige Inhalt für mich. Am wichtigsten bei all diesen Dingen sind jedoch die Treue und die Regelmäßigkeit. Wenn wir im Gebet, in der Beziehung zu Gott/zu Jesus treu sind, verspreche ich euch, dass sich euer Leben verändern wird – und nur zum Guten! AMEN!!!
(P. Leonhard Obex)