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Zitat des Tages:

"Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!" * Johannes 14,1

Bittgebet heißt Hingabe an Gott

aus der Predigtreihe Beten am 2. Fastensonntag:

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Wir haben im ersten Teil der Predigtreihe über das Gebet darüber nachgedacht was Gebet eigentlich ist, nämlich eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Jetzt gibt es aber die verschiedensten Arten des Gebetes: Das Dankgebet, das stille Gebet, die Anbetung, das freie Gebet und für viele wohl das wichtigste, weil einzige Gebet: das Bittgebet. Insbesondere Menschen, die sich wenig oder gar keine Zeit nehmen mit Gott zu reden, ist dieses Gebet doch so ein Sicherheitshacken, den sie sich gerne in Petto halten.

Wenn ein großer Fehler gemacht wurde, eine Not über uns hereinbricht, vor einer großen Prüfung oder eine unvorhergesehene Katstrophe unser Leben bedroht, dann fällt fast jedem wieder ein die Beziehung zu Gott aufleben zu lassen: „Lieber Gott, bitte, bitte mach, dass dieses und jenes…“ Und so schön es auch ist, sich gerade in den schwierigen Zeiten unseres Lebens daran zu erinnern und zu wissen, dass da über uns noch wer ist, so traurig oder seltsam ist es doch diese kurzen Zeiten der „Beziehungspflege“ nur mit Bitten zu füllen.

Im Gespräch zwischen Menschen kommt das viel seltener vor. Wenn wir miteinander reden, dann erzählen wir gerne. Die meisten Menschen warten eigentlich nur darauf dass ein Stichwort fällt, damit man selbst eine Geschichte beisteuern kann: „Apropos Auto – wisst, ihr was mir letztens passiert ist?“ Die meisten von uns werden dieses Mitteilungsbedürfnis kennen. Jemanden um etwas zu bitten, ist dagegen relativ selten. Das würde ja heißen sich von jemanden abhängig zu machen. Außerdem wollen wir ja unterhalten und nicht belasten, wenn es nicht unbedingt sein muss.

In unserer Beziehung zu Gott ist das anders. Da erzählen wir selten. Warum auch, wir glauben ja dass Gott eh schon alles weiß. Aber warum bitten wir dann? Gott wird doch auch schon wissen was wir brauchen und was uns fehlt! Können wir Gott durch unser Gebet vielleicht dazu bewegen etwas zu tun, was er ohne unser Gebet nicht getan hätte? Wenn kleine Kinder etwas brauchen, dann informieren sie uns Erwachsene darüber: „Mama ich habe Hunger – Papa mir ist langweilig – Opa ich will jetzt nach Hause“. Aber Gott – unseren Vater im Himmel – brauchen wir nicht zu informieren, er weiß schon was uns fehlt. Warum also bitten?

Schauen wir in die Heilige Schrift: Wir kennen die Geschichte vom Aussätzigen – also vom unheilbar Kranken – der zu Jesus kommt und vor ihm auf die Knie fällt. Aber er bittet nicht um seine Heilung. Nein. Er sagt: Wenn du (Jesus) willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Er bittet nicht, er informiert nicht – er begibt sich einfach voll und ganz in Gottes Hände. Und so ist es auch mit uns – Gott will dass wir uns ganz in seine Hände begeben, dass wir uns IHM ganz und gar schenken. Bittgebet ist also Hingabe.

Und deshalb ist es auch notwendig und gut Gott zu bitten, weil wir dadurch zum Ausdruck bringen, dass Gott über uns steht. Natürlich freut sich Gott auch darüber, wenn wir das, was wir erlebt haben ihm einfach erzählen, wenn wir ihn loben, anbeten und danken. Aber ER achtet unser Bittgebet nicht gering, sondern freut sich wenn wir ihn bitten, ja er fordert uns geradezu dazu auf: Bittet, so wird euch gegeben werden! Klopft an, dann wird euch geöffnet! Wo zwei oder drei in meinem Namen bitten…! Bittet, worum immer ihr bitten wollt!

Denn im Bittgebet steckt immer auch das Vertrauen, dass Gott es erfüllen kann. Und dieses Vertrauen ist nichts anderes als ein Schritt im Aufbau unserer Beziehung zu Gott. Also nehmen wir das heute mit: Bittgebet heißt Hingabe an Gott und ist Ausdruck unseres Vertrauens in Gott. AMEN!!!

(P. Leonhard Obex)

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